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Never-out-of-Stock – warum ständig verfügbare Kollektionen ideal für das nachhaltige Denimlabel Mud Jeans sind

Von Lara Grobosch

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Business
Bild: Mud Jeans

Klassische, zeitlose und ständig verfügbare Kollektionen – kann das allein ein erfolgsversprechendes Konzept für die sich schnell wandelnde Modebranche sein? Der niederländische Denimpionier Mud Jeans macht es vor.

In dieser Serie verraten drei Marken aus unterschiedlichen Segmenten mehr über ihr NOS-System. Im letzten Beitrag unserer Reihe sprachen wir mit dem nachhaltigen Label Mud Jeans, bei dem die Verbindung von Never-out-of-Stock mit Slow Fashion den Kern des Geschäftsmodells bildet.

95 Prozent des aktuellen Sortiments von Mud Jeans sind NOS-Artikel. Der Hersteller bietet insgesamt 90 verschiedene Styles für Damen und Herren in 10 bis 15 Passformen an. Die Produkte sind saisonunabhängig und werden das ganze Jahr über angeboten.

„Wir glauben nicht so sehr an Modetrends und vor allem nicht an Fast Fashion, weil das alles darauf basiert, dass die Leute immer mehr konsumieren und sich der Folgen davon nicht bewusst sind. Wir sind der Meinung, dass die Menschen erkennen sollten, dass Jeans Produkte sind, die einen großen Wert haben und lange genutzt werden können“, sagt Dion Vijgeboom, Mitinhaber von Mud Jeans im Interview.

Bild: Dion Vijgeboom, Mitinhaber von Mud Jeans

Slow Fashion: simpel, aber schnell

Die Slow-Fashion-Marke glaubt nicht nur nicht an Modetrends, sie hat auch ihr Slow-Fashion-Rezept in den vergangenen Jahren stets optimiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Modelabels, wird die gesamte Kollektion lediglich aus fünf verschiedenen Stoffen gefertigt. Auch die Lieferkette ist so simpel wie möglich gehalten. Die holländische Denim-Marke arbeitet nur mit einem Stofflieferanten in Spanien und einem Bekleidungslieferanten in Tunesien zusammen.

„Das ist eine bewusste Entscheidung, denn so können wir die Dinge sehr gut planen“, so Vijgeboom. Auch bei den Nähten und Knöpfen hält Mud Jeans es einfach. So können diese und die Stoffe bei dem Bekleidungslieferanten ständig auf Lager gehalten werden. Die wenigen Zutaten ermöglichen es dem Slow-Fashion-Label schnell Mindestbestellzahlen zu erreichen und damit auch schnell auf die Nachfrage von Kunden und Konsumenten zu reagieren.

„In dem Moment, in dem wir sehen, dass unser Lagerbestand in den Niederlanden ein wenig sinkt, geben wir eine neue Bestellung auf und innerhalb von vier Wochen haben wir den Bestand wieder aufgefüllt. Das entlastet unsere Finanzen und die Notwendigkeit, einen sehr hohen Lagerbestand in den Niederlanden zu haben“, erklärt der Denim-Spezialist. So konnten auch während der Corona-Krise große Überbestände vermieden werden. „Wir hatten ein bisschen mehr Lagerbestand, aber da wir auch wachsen, hat uns das nicht so stark getroffen.“

Keine Mindestbestellmengen für Einzelhändler

NOS-Artikel können je nach Präferenz des Einzelhändlers sofort oder in zwei bis drei Monaten geliefert werden. „Wir finden, dass wir den Einzelhändlern, mit denen wir zusammenarbeiten, helfen sollten, indem wir ihnen die Möglichkeit geben, unsere Jeans immer nachzubestellen“, sagt Dion Vijgeboom. Das Never-out-of-Stock-System bedeute Sicherheit und verhindere auch, dass die Mud Jeans in den Schlussverkauf gehen oder rabattiert werden. Denn das Sortiment der Marke in den Läden muss durch den Durchlauf der ständig verfügbaren Artikel nie bereinigt werden.

Bilder: Mud Jeans

Für die Einzelhändler gibt es keine Mindestbestellmengen und auch während der Pandemie wurden diese nicht gezwungen, Bestellungen anzunehmen. „Damit wollen wir der Fast-Fashion-Bewegung etwas entgegensetzen und die Art und Weise fördern, wie wir unser Geschäft betreiben und nur das verkaufen, was die Leute brauchen, und nicht zu viel pushen“, so Vijgeboom. „Viele von uns haben vorher in der Modeindustrie gearbeitet. Wir haben den Druck und die Habgier in dieser Branche gesehen, und das ist das Letzte, was wir fördern wollen.“

Komplett an Modetrends vorbeizugehen, ist jedoch selbst für die auf Essentials bedachte Marke schwer. „Wir haben jetzt mit ein paar saisonalen Artikeln begonnen, um den Kollektionen ein paar Akzente zu verpassen, mit denen sich die Leute auch modisch identifizieren können“, erklärt Vijgeboom. „Der Grund dafür ist, dass wir unseren Vertriebsagenturen und Händlern die Möglichkeit geben wollen, ihren Kunden ein paar Innovationen und Neuheiten zu präsentieren, um sie anzulocken.“ Pro Saison kommen bis zu zehn saisonale Artikel wie ein Rock mit neuer Passform oder eine trendige Jacke hinzu, die später auch zu NOS-Artikeln werden können, wenn sie gut laufen.

Dieser Beitrag entstand mithilfe von Weixin Zha.

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